Bayrische Finanzämter haben in den vergangenen Monaten nach Betriebsprüfungen saftige Nachforderungen an Unternehmen gestellt.

Dass Google, Facebook & Co. keine oder lächerliche geringe Steuern in Deutschland zahlen, ist den Behörden (zurecht) ein Dorn im Auge. Über die seltsamen Blüten, die das nun in Bayern treibt und im Bundesfinanzministerium diskutiert wird, kann man nur staunen.

Unternehmen, die Werbeanzeigen bei Google oder auch Facebook geschaltet haben, sollen nun 15% Quellensteuer zahlen. Weil die Werbung eben nicht als Werbung gewertet wird, sondern als "Lizenzzahlungen". Darauf wir die so genannte Quellensteuer fällig, die sich der Unternehmer dann vom ausländischen Unternehmen zurück holen kann/soll.

De facto bedeutet das: Die Werbekosten enthalten nicht nur keine Umsatzsteuer, die die eigene Ust.-Zahllast mindern würde, sie steigen auch noch durch die Quellensteuer, die man sich als kleines, mittelständisches Unternehmen sicherlich nicht "einfach so" von Google oder Facebook zurück holen kann. Unternehmen werden hier also zu ihren Lasten zu Steuereintreibern gemacht.

Bayern ist zwar nicht Rheinland-Pfalz - aber da genau dieses Vorgehen aber auch im Bundesfinanzministerium geprüft wird, solle der ein oder andere vielleicht anfangen, Rücklagen zu bilden.

Übrigens: Es geht nicht nur um künftige Werbung - Unternehmern in Bayern sollen sieben (!) Jahre rückwirkend zahlen. (nhs)

Mehr dazu in der ZDF-Mediathek: https://www.zdf.de/politik/frontal-21/steuereintreiber-bei-google-100.html